Von der praktischen Gehhilfe zum Lifestyle-Gefährt(en). Wohin geht die Zukunft des Rollators?
Über die Zukunft der Rollators haben wir an anderer Stelle ausführlich berichtet. Dort geht es vor allem um das Material des Rahmens – Carbon – und die dadurch bedingte Gewichtsreduktion. Sie kennzeichnet die neue Generation der Rollatoren. Ein Rollator aus Carbon bringt, im Vergleich zu einem Rollator mit Alurahmen, mindestens 1-2 kg weniger auf die Waage.
Von den Ultraleichtgewichten im Vergleich zu einem Rollator früherer Jahre, die ersten rollenden Gehhilfen waren aus Stahlrohr gefertigt, wollen wir erst gar nicht reden: Dazwischen liegen, nicht nur gefühlt, schon gewichtige Welten.
Carbon Rollatoren – die Ultraleichtgewichte
Und doch muss man feststellen, dass sich der Rollator aus Carbon erst langsam ins Bewußtsein der Zielgruppe rollt. Das mag vor allen Dingen daran liegen, dass die derzeit (Ende 2017) auf dem Markt befindlichen Carbon Rollatoren noch recht teuer sind. Kein Wunder, das Material, das z.B. in Weltraumforschung, Formel1 und Radsport Verwendung findet, hat seinen Preis. Hinzu kommt, dass der Wettbewerb dieser High End Gehhilfen mit Lifestyle-Potenzial noch nicht so richtig Fahrt aufgenommen hat. Insgesamt sind es erst wenige Anbieter, die Carbon Rollatoren im Programm haben. Und wenn, ist es jeweils auch nur ein einziges Modell. Aber die Entwicklung bleibt ja nicht stehen. Und deshalb sind wir uns ziemlich sicher, dass sich der Carbon Rollator in den nächsten Jahren von Noch-Nischendasein in die vorderen Ränge der Begehrlichkeiten arbeiten wird. Und dann wird er auch gekauft.
Ein Rollator aus Bambus, bald im Handel zu bekommen
Rollatoren aus Holz gibt es bereits – Rollatoren aus Bambus gab es bisher noch nicht. Dabei ist sicher, dass sich Bambus als Grundmaterial für einen besonders leichten und doch besonders stabilen Rollator sehr gut eignen kann. Vorbild im Verbau von Bambus ist Japan. Dort werden sogar ganze Gerüste aus Bambus gebaut. Warum sollte dann dieses ultraleichte Naturmaterial nicht auch oder gerade für den Rollatorenbau interessant sein!
Diese Frage hat sich auch die Firma Bescomedical gestellt und den BAMBOO entwickelt, einen Rollator aus Bambus. Auf der Messe REHAB2019 in Karsruhe konnten wir einen Prototypen zum ersten Mal sehen und bewundern. Im Herbst 2019 soll er käuflich zu erwerben sein.
Der Rollator im Zeitalter der Digitalisierung
Ein anderer Aspekt kommt ins Spiel, wenn es um die Zukunft des Rollators geht: die Digitalisierung. Digital zu kommunizieren gehört inzwischen zu unserem Alltag. Und, manchen mag es vielleicht wundern, die Digitalisierung ist zunehmend auch im Alter wichtig. Eine Entwicklung, die natürlich auch vor dem Rollator nicht halt macht. Wie aber kann nun der digitale Fortschritt beim Rollator aussehen? Dieser Frage ist die Deutsche Seniorenliga zusammen mit TOPRO, einem der bekanntesten und erfolgreichsten Hersteller von Rollatoren, bereits 2012 nachgegangen, mit dem Ideenwettbewerb „Stil:sicher unterwegs“. Zukunft des Rollators .
Ein Beispiel für den gelungenen Einzug der Digitalisierung ist der ELLO, der elektrische Rollator, der ein Plus an Komfort und Mobilität verspricht – und hält. Auch das konnten wir auf der REHAB2019 erfahren. Dabei wurde die nötige Technik unscheinbar verbaut: Der Motor befindet sich, dezent versteckt in den Hinterrädern. Die digitalen Bedienfelder, z.B. mit SOS-Funktion befinden sich an den Handgriffen.
Stilsicher unterwegs – Ein Anspruch an die Zukunft von Rollatoren
Betrachtet man einfach nur das Motto, so wird schnell klar, welche Grundgedanken dahinter stecken: Stil – Sicherheit – Mobilität. Der Rollator soll nicht nur eine einfache Gehhilfe sein, sondern ein echter Gefährte, der mit innovativen Hilfen ausgestattet ist: mit einer elektronischen Wegfahrsperre etwa, mit einem einfachen, auf die Nutzergruppe abgestimmten Navigationssystem mit GPS-Ortung, mit Herzfrequenzmesser, einer Hausnotruftaste… Das kann nicht nur für Demenzkranke von großem Nutzen sein, sondern für jeden Nutzer, der sich beispielsweise in einer nicht vertrauten Umgebung bewegt oder sich einfach sicherer fühlen will.
Diese und andere neue Ideen stehen nun auf dem Prüfstand bei den Herstellern, vermutlich sind die innovativen Ausstattungen auch schon im Praxistest. Unserer Meinung nach werden „digitalisierte“ Rollatoren nach und nach auf dem Markt erscheinen. Zumindest als Zusatzangebot zu den vielen Rollatoren zwischen Standard und High End. Sicher ist dies eine wünschenswerte Entwicklung mit hoher Akzeptanz, auch wenn die Preise zunächst vermutlich keine allzu große Nutzergruppe generieren können.
Wir bleiben auf jeden Fall am Puls der Zeit und werden hier berichten, was sich zum Thema Digitalisierung weiter auf dem Markt tut.
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Carbon Rollatoren – die Kaufberatung
Ein leichter Rollator – Garant für die Alltagstauglichkeit