Von Rollatoren und anderen Gehhilfen

 

Eine Gehhilfe ist immer auch irgendwie ein Geh(h)ilfe. Denn generell haben Gehhilfen, egal welcher Art, den gleichen Sinn und Zweck. Nämlich den, Menschen mit unsicherem Gang so gut wie möglich zu unterstützen. Sie helfen bei eingeschränkter Gehfähigkeit ebenso wie bei unsicherem Gang oder einer erhöhten Sturzgefahr.
Welche Gehhilfe für eine bestimmte Person sinnvoll und zweckmäßig ist, lässt sich nicht generell sagen. Abhängig ist dies immer von individuellen Faktoren, etwa von Art und Ausmaß der vorliegenden Gehbehinderung und dem konkreten Einsatzzweck.

Mehr Sicherheit und Mobilität mit Gehhilfe

Immer aber gilt: Die Verwendung einer Gehhilfe erhöht die Sicherheit, reduziert die Sturzgefahr und führt zu mehr Selbständigkeit und Mobilität im Alltag. Die erhöhte Mobilität wiederum sorgt für mehr Bewegung. Das hat auch einen positiven Effekt auf das Herz-Kreislaufsystem und das allgemeine Wohlbefinden.
Den Rollator in allen seinen Facetten haben wir auf rollator-info.de umfassend vorgestellt. Hier finden Sie nun ein Überblick über gängige Gehhilfe-Alternativen.

 

Der Gehstock

Der Gehstock ist wohl älteste und bekannteste Gehhilfe. Es gibt ihn in verschiedensten Ausführungen, die sich in Material und in der Form des Griffs unterscheiden. Moderne Varianten sind oft längenverstellbar und können somit perfekt auf die entsprechende Körpergröße eingestellt werden. Das untere Ende des Gehstocks ist, für die Verwendung im Haus, mit einer rutschfesten Gummikappe ausgestattet. Eine Kralle oder ein Dorn aus Metall ist sinnvoll für die Verwendung im Freien, z.B. bei Waldspaziergängen, vor allen Dingen aber im Winter bei Gefahr von Schnee- und Eisglätte. Bei vielen Gehstöcken können die „Spikes“ bei Bedarf ausgeklappt werden. Oder sie können, wenn sie nicht „serienmäßig“ zur Ausstattung gehören, mit geringem Aufwand nachgerüstet werden.
In diesem Zusammenhang sei auch Wanderstock und Spazier- oder Flanierstock erwähnt, letzterer oft sehr edel gearbeitet aus Holz und mit kunstvoll gestaltetem Griff. Beide dienen weniger medizinischen Zwecken als als Unterstützung beim Wandern oder Spazieren gehen.

Die Krücke

Für die Krücke sind auch Begriffe wie Einarmgehstütze oder Unterarmgehstütze geläufig. Sie ist besonders nötig und sinnvoll, wenn ein größeres Gewicht abgestützt werden muss, als ein einfacher Gehstock dies zu leisten vermag. Dieser Fall tritt ein, wenn, z.B. nach einer Verletzung, ein Bein geschont werden muss. Ein horizontaler Griff für die Hand nimmt das Gewicht auf, während gleichzeitig die Unterarmstütze für Stabilität und sichere Seitenführung sorgt. Bei Verwendung zweier Krücken kann eine Seite (Bein und Hüfte) auch völlig entlastet und geschont werden. Auch diese Gehhilfen sind gewöhnlich in der Höhe verstellbar.

Der Vierfuß

Der Vierfuß ist im Grunde ein Gehstock auf vier Füßen. Ein Vorteil ist, dass er im Vergleich zum Gehstock sicherer steht und es daher zu einer höheren Kippstabilität kommt. Ein deutlicher Nachteil ist allerdings das höhere Gewicht. Der Vierfuß ist deutlich schwerer als ein normaler Gehstock. Er eignet sich vorwiegend für den Einsatz auf ebenen Oberflächen und wird hauptsächlich im Innenbereich verwendet.

Das Gehgestell

Beim Gehgestell (Gehbock, Gehrahmen) handelt es sich um ein Rohrgestell aus Stahl oder Aluminium. Es ist in der Regel mit vier rutschfesten Füßen (seltener mit zwei Füßen und zwei Rollen) ausgestattet. Zum Gehen werden Gehgestelle leicht angehoben und vorgeschoben, der Benutzer stützt sich ab und macht einen Schritt nach vorne. Gehgestelle gibt es starr oder reziprok, bei letzteren sind die beiden Seiten gegeneinander beweglich. So wird immer nur eine Seite vorgeschoben, worauf ein Schritt mit dem Bein auf der entsprechenden Seite folgt. Eher selten verfügen Gehgestelle über zwei Räder, so dass sie beim Vorschieben nicht völlig entlastet werden müssen. Diese Gehhilfen werden vorwiegend indoor verwendet. Viele Gehgestelle sind höhenverstellbar und können zusammengefaltet werden.

Der Gehwagen

Als Gehwagen werden allgemein Gestelle mit vier Rädern bezeichnet, von denen mindestens zwei lenkbar sind. Varianten mit vier lenkbaren Rädern können auf der Stelle wenden. Unter der Bezeichnung Gehwagen werden zumeist Gehhilfen verstanden, die nur im Innenbereich, z.B. bei der Reha, eingesetzt werden. Sie dienen häufig Trainingszwecken, z.B. dem gezielten Gehtraining nach Krankheit oder Verletzung. Der Begriff wird aber oft auch als synonym zu Rollator verwendet. So firmierten die Rollatoren der allerersten Generation zunächst als Gehwagen.

Das Delta Gehrad

Ganz ähnlich wie ein vierrädriger Rollator ist ein Delta Gehrad (Delta Rollator) konstruiert. Jedoch finden sich hier nur 3 Räder, nicht mit zwei, sondern mit nur einem lenkbaren Vorderrad. Diese Bauform ist zwar wendig und schmal, bietet jedoch, konstruktionsbedingt, eine geringere Kippsicherheit als ein Rollator mit vier Rädern.