Rollator Test – Hilfstellung beim Rollatorkauf
Der große Überblick
Stiftung Warentest führte den ersten Rollator Test bereits 2005 durch.
Der erste Rollator Testsieger beim Rollator Test der Stiftung Warentest war der Topro Troja, der noch immer mit der Zusatzbezeichnung Topro Troja „Classic“ angeboten wird. Spielt man mit dem Gedanken, sich einen Topro Troja zuzulegen, sollte man sich jedoch den Nachfolger, den „Topro Troja 2G“ ansehen, denn hier wurden einige Optimierungen gegenüber dem Ausgangsmodell vorgenommen.
Der damals Zweitplatzierte, der Bischoff & Bischoff RL 120, ist ein klassischer Querfalter, der, laut Testbericht, dem Topro Troja kaum nachsteht. Allerdings ist der RL 120 zwei Zentimeter breiter, was in engen Innenräumen gelegentlich Probleme bereiten könnte. Im Rollator Test 2005 wurde der Listenpreis des Bischoff & Bischoff RL 120 mit 475,00 Euro angegeben. 2015, also 10 Jahre später, konnte man ihn im Internet für unter 100 Euro bekommen.
Der nächste Rollator Test der Stiftung Warentest folgte fast 10 Jahre später, in der Februarausgabe 2014 des Testmagazins.
Während im Jahre 2005 nur der Testsieger – der Topro Troja- zur Fraktion der Längsfalter gehörte, ergab sich nun ein völlig anderes Bild: Von 15 Rollatoren im Rollator Test belegten die ersten sieben Plätze allesamt Längsfalter. Hiermit manifestierte sich, wohin die Entwicklung von Rollatoren gehen würde. Es siegte der Russka Vital vor dem Topro Olympos. Link zum Test
2019 erneuter Test bei Stiftung Warentest
In der Ausgabe 3/2019 wurden wiederum einige Rollatoren getestet, erstmals auch ein Carbon Rollator. Der Russka Vital Carbon konnte überzeugen und bekam zusammen mit dem Topro Troja 2G die besten Noten, im Schnitt eine glatte 2.
Rollator Test der Zeitschrift Ökotest im August 2011
In diesem Test siegte klar Leichtgewichtsrollator „Gemino 30“ Titanum von Handicare, damals zum Preis von 399,00 Euro
Der Gemino 30 überzeugte sowohl in der einfachen Handhabung, als auch bei den Sicherheitsaspekten wie zum Beispiel der Stabilität.
Darüber hinaus wies der Gemino so gut wie keine giftigen Inhaltsstoffe in den Handgriffen auf.
In Jahr 2015 wurde der Gemino für viele potenziellen Nutzer noch interessanter, wurde er doch zu Preisen um 250,– Euro angeboten, 2017 haben wir ihn schon unter 220 Euro entdeckt.
Ein weiterer Rollator Test wurde in der Fernsehsendung Marktcheck Anfang 2014 durchgeführt.
In dieser Sendung wurden allerdings nur drei Rollatoren getestet: Der Standard- Rollator von Bischoff & Bischoff, auch bekannt als der „Kassenrollator“, der Lidl Längsfalter aus dem Lidl-Onlineshop, sowie der Topro Troja. Erstaunlicherweise fiel der Bischoff & Bischoff im Bremsentest durch, beim Lidl Rollator brach im Dauertest im Dekra-Testlabor ein Griff ab. (Der getestete Lidl Rollator ist nunmehr auch nicht mehr im Lidl-Onlineshop erhältlich). Somit alleiniger Testsieger: Der Topro Troja.
UPDATE 2019: Test von 12 Rollatoren in Heft 3/2019 der Stiftung Warentest
Wiederum testete Stiftung Warentest Rollatoren, 12 Stück an der Zahl. Sehr unterschiedliche, darunter einige, die – Stand heute – beileibe nicht mehr den aktuellen Standards entsprechen. Es handelt sich hier um gewöhnliche Rollatoren aus Stahl, wie sie leider noch immer von den Krankenkassen den Nutzern zur Verfügung gestellt werden. Diese Rollatoren sind schwer, unhandlich, benötigen auch zusammengeklappt viel Platz und sind für den Gebrauch kaum wirklich zu empfehlen. Sie sind einfach, so möchte man sagen, aus der Zeit gefallen.
Den Testsieg teilen sich zwei Rollatoren. Es handelt sich um einen Alu Rollator, den Topro Troja 2G Premium und einen superleichten Rollator aus Carbon, den Russka Vital Carbon. Beide wurden mit der Note „gut“ bedacht, die anderen 10 schlossen allesamt schlechter ab. Alle Kassenrollatoren kamen übrigens nicht über ein „ausreichend“ hinaus.
Man fragt sich, nicht nur aus diesem Grund, warum sich Stiftung Warentest bei den Tests nicht wirklich verstärkt an Rollatoren der Mittel- und Oberklasse heranwagt. Hier finden sich, unser Eindruck, sehr gute Rollatoren, die es wert sind, vorgestellt und bewertet zu werden. Oft sind sie günstiger zu bekommen, als man vielleicht annehmen mag.
Wenn wir selbst Rollatoren testen…
… berücksichtigen wir viele Faktoren wie die Verarbeitung der Rollatoren, aber auch den Lieferumfang und nicht zuletzt das Preis/Leistungsverhältnis. Auch die Sicherheit eines Rollators ist uns besonders wichtig.
Rollator Test – die Testkriterien im Einzelnen.
Wenn uns ein Rollator für einen Test zur Verfügung steht, testen wir ihn in großem Umfang. Dabei berücksichtigen wir alle Aspekte, die man aufgrund der eigener Anwendung und der so gemachten Erfahrungen beurteilen kann. Hier die Kriterien im Einzelnen.
Montage
Wie wird der Rollator geliefert, fertig montiert und zusammengefaltet? In diesem Fall gilt es lediglich, ihn aufzuklappen und die individuellen Einstellungen (etwa die Griffhöhe) zu wählen, eventuell noch einen Stockhalter anzuklipsen und schon ist die Gehhilfe voll betriebsbereit. Ist dies nicht der Fall und der Rollator ist nur teilweise montiert, gilt es zu schauen, wie einfach der Aufbau vonstatten geht. Sind die einzelnen Schritte selbsterklärend und wie weit ist die Bedienungsanleitung übersichtlich gestaltet und bei der Montage hilfreich?
Fahreigenschaften
Ein Rollator muss in der Wohnung, draußen, auf asphaltierten Wegen und idealerweise auch auf nicht ganz ebenem Untergrund gut fahrbar sein. In diesem Zusammenhang lässt sich auch der Wendekreis bestimmen. Je kleiner dieser ist, desto wendiger und leichter zu manövrieren ist der Rollator. Gute Manövrierfähigkeit ist eine wichtige Eigenschaft, besonders bei beengten Platzverhältnissen.
Es bietet sich an, das Fahrverhalten zunächst zu Hause zu testen. Wie fährt sich der Rollator in der Wohnung, z.B. auf Parkett, Kacheln oder Teppichboden? Die Räder sind hierbei wesentliche Komponenten. Kleine Räder aus hartem Material werden immer weniger ruhig und leise laufen als beispielsweise größere Vollgummiräder.
Danach wird der Outdoortest gemacht. Wie fährt sich der Rollator auf ebener Straße? Wie verhält er sich auf unebenem Untergrund, z.B. Kopfsteinpflaster oder schlechteren Wegen. Besonders wenn man mit dem Rollator die „ebene Komfortzone“ verlässt, kommt auch die Dämpfung ins Spiel. Je besser diese ist, desto ruhiger wird der Rollator laufen.
Hindernisse überwinden
Das Bewältigen von Hindernissen ist ein spezielles Thema für Erstnutzer und ein fester Bestandteil unserer Tests. Im normalen „Stadtbetrieb“ gibt es in Form von Bordsteinkanten jede Menge Hindernisse für den Rollator. Gut, wenn das Testobjekt sog. Ankipphilfen hat, die das Überwinden solcher Hindernisse einfach macht.
Sitzen im Rollator
Bei einem größeren Ausflug mit dem Rollator genießen Nutzer auch immer die Möglichkeit, eine kleine Pause einzulegen. Rollatoren bieten zu diesem Zweck i.d.R. eine Sitzfläche und idealerweise auch einen Rückengurt. Wie bequem ist diese Sitzfläch. Ist sie gepolstert, ebenso wie auch der Rückengurt, lädt sie zum Ausruhen und Verweilen ein?
Auf- und zusammenfalten
Ein guter Rollator lässt sich einfach, mit wenigen Handgriffen auf- und zusammenfalten. Sicher, je öfter man das übt, desto flotter geht es von der Hand. Aber auch die ersten Versuche sollten NutzerInnen nicht vor ein Problem stellen. Wir testen gewissenhaft, ob irgendeiner Weise die Gefahr besteht, dass man sich die Finger klemmen könnte.
Transport
Wer sich von einem Rollator mehr Mobilität verspricht, der wird bei seiner Wahl auch besonders darauf achten, ob der Rollator reisetauglich ist. Ob er sich bsplw. bequem im Kofferraum verstauen oder ob er problemlos, etwa in einer speziellen Tasche, auf Bahn- und Flugreisen transportiert werden kann.
Gewicht und die Frage der Sicherheit
Je leichter ein Rollator ist, desto besser. Allerdings darf die Einsparung an Gewicht keinesfalls zu Lasten von Stabilität und Kippsicherheit gehen. Dem Aspekt Stabilität und Sicherheit messen wir bei unseren Tests deshalb auch besondere Bedeutung bei. Wir simulieren aus diesem Grund verschiedene „problematische“ Szenarien.
Ausstattung
Rückengurt, Stockhalter, Katzenaugen, Ankipphilfe… Wie komplett ist die Ausstattung eines Rollators? Hier schauen wir auch beim Hersteller nach, welche Extras zum Aufpreis erworben werden können.
Vielseitigkeit
Am Ende eines jeden Tests steht das Zusammenführen und die kritische Betrachtung aller Testergebnisse im Zusammenhang. Hier beantworten wir auch die Frage nach der Vielseitigkeit eines Rollators. Ist er für drinnen ebenso gut geeignet wie für draußen – ein Allrounder also? Oder dient er speziellen Anforderungen?
Preis/Leistungsverhältnis
Für welchen Geldbeutel kommt ein Rollator infrage? Und lohnt es sich, sich den Rollator näher anzusehen und ihn in die engere Wahl zu nehmen? Stimmt, neben allen Testergebnissen, am Ende auch das Preis/Leistungsverhältnis, steht einer unabhängigen Empfehlung unsererseits nichts im Wege.
Unsere vorläufige Bestenliste:
Platz 1 – Bescomedical Carbon
Den Bescomedical Carbon Rollator konnten wir intensiv testen. Er überzeugt durch seine umfassende Ausstattung, das äußerst geringe Gewicht und die großen Reifen, die ihm tolle Fahreigenschaften verleihen. Innen so perfekt wie draußen und komplett montiert geliefert: einfach auspacken und nutzen – so muss es sein!
- Nur 4,8 kg
- Tasche mit Reiverschluss und Stockhalter inklusive
- In 3 verschiedenen Hhen verfgbar (Small, Medium, Large)
- Gepolsterte Sitzflche
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Platz 2 – Russka Carbon
Der Russka Carbon wurde 2019 von Stiftung Warentest getestet und konnte dort überzeugen. Den Russka Carbon konnten wir auf der Messe REHAB2019 in Karlsruhe antesten: Es handelt sich um einen wirklich guten und leichten Rollator, leider kostet ein Rückengurt Aufpreis und er ist in vergleichbarer Ausstattung auch etwas schwerer als der Bescomedical Carbon.
- Leichter Faltmechanismus mit integrierter, magnetischer Faltsicherung
- Erhltlich in zwei Sitzhhen
- Innenliegende Seitentaschen, die sich teilweise mit Reiverschluss sichern lassen
- Groe Schraubkpfe erleichtern die Arretierung der Hhenverstellung
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Platz 3 – Kesser Alu Rollator
Der Alu Rollator von Kesser ist ein Vertreter der günstigen Alu Rollatoren. Dank seiner guten Ausstattung taugt er zum echten Preis/Leistungstipp und als Alternative zum günstigen Rollator vom Discounter. Pluspunkt: Er ist doppelt faltbar und somit leicht zu transportieren. Das konnten wir bei einem Schnelltest verifizieren. Unsere Empfehlung für den kleinen Geldbeutel.
- Sicher, komfortabel und mobil durch den Alltag mit dem KESSER Rollator
- Der extra leichte Profi Aluminium Rollator von KESSER mit Vollausstattung ist...
- Er lsst sich dank der Drehverschlsse blitzschnell und kinderleicht in 3 Stufen...
- Die Griffhhe des Gehwagens lsst sich in 6 Stufen verstellen und so individuell...
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Platz 4 – Dietz Taima XC Rollator mit Luftbereifung – ideal für draußen
Die Luftbereifung des Taima XC sucht ihresgleichen. Für alle, die oft in Wald und Flur, also auch auf schlechten Wegen, fahren, sollte der Taima erste Wahl sein. Das Design, so finden wir, ist allerdings Geschmackssache. Achten Sie beim Kauf unbedingt auf die Bezeichung „XC“, dies ist die Outdoor Version des Dietz Taima!
- - Belastbar bis 150 kg bei 9, 8 kg Eigengewicht - ergogriffe - einfach faltbar...
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Platz 5 – Drive Medical Indoor Rollator Roomba
Der Drive Medical Roomba ist der perfekte Rollator für die Wohnung. Er ist sehr günstig und leicht, bei kleinen Abmessungen. Er wirkt etwas filigran, wobei die max. Belastbarkeit von nur 100 kg dieser Tatsache Rechnung trägt. Für draußen ist er nicht geeignet.
- Der sportliche Begleiter fr zu Hause
- 100 kg maximale Belastung
- 5,6 kg Gewicht
- 57 cm Breite
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Mit einem Markenrollator ist man auf der sicheren Seite.
Die genannten Rollator Tests bestätigen auch unsere Erfahrungen:
Wer über das nötige Kleingeld verfügt (rechnen Sie mit einer Kassenzuzahlung im Bestfall von etwa 90,– Euro), sollte den Russka Vital oder den Topro Troja in die engere Wahl nehmen. Ist der Geldbeutel nicht so prall gefüllt, ist der Bischoff & Bischoff RL 120 eine vernünftige und kostengünstige Alternative. Der Bescomedical Carbon Rollator ist erste Wahl, wenn der Preis keine oder eine nur untergeordnete Rolle spielt.
Neben diesen Allround Rollatoren gibt es für spezifische Verwendung die Gattung der Outdoor Rollatoren, die aber oft für die Verwendung in Innenräumen zu sperrig sind, oder eben für die Nutzung des Rollators in den eigenen vier Wänden die sogenannten Indoor Rollatoren.